Mamounia – ein syrischer Griespudding! Die kulinarische Entdeckungsreise geht weiter!

Mamounia

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Wie bereits letztes Jahr gibt es auch diese Saison wieder eine kulinarische Entdeckungsreise einmal um den Globus, an der viele, viele wunderbare BloggerInnen teilnehmen. Nachdem ich das letzte Mal eins meiner Lieblingsländer besucht habe, ja klar – Dänemark, geht es diese Woche über Tschechien, in dem die liebe Fiona unterwegs war direkt nach Syrien. Syrien – ja, Syrien, warum nur reist Tina in das Land, aus dem gerade alle flüchten? Genau deshalb:

Weil Syrien derzeit unser aller Leben bestimmt, unsere Nachrichten täglich darüber berichten, unfassbar viel Leid dort geschieht und ich mit meinem Beitrag ein wenig Solidarität mit den Menschen zeigen möchte, die dort in ihrer Heimat alles verloren haben. Die, wenn sie in ihrem Land nicht durch das Assad-Regime oder den IS unerträgliches Leid ertragen müssen, mit Glück nicht in irgendwelchen Krankenhäusern von „diplomatischen“ US-Raketen oder Granatsplittern des Regimeverbündeten Russlands getroffen werden, sich dann auf den weiten Weg in nussschalenähnlichen Booten übers Mittelmeer in Länder begeben, in denen sie eigentlich nur Schutz vor all dem Leid suchen wollen. Tja – da kommen sie also an, in einem Auffanglager auf irgendeiner griechischen Insel, auf der der Beamten-und Verwaltungsapparat nicht helfen will oder kann – sind ja auch genügend mit sich selbst beschäftigt, werden nicht mal mit dem nötigsten versorgt und schnellstmöglich wieder aus dem Land gekarrt, geschippert. Nur weit weg.. nur nicht bei uns, sollen sie sich doch die Füsse an irgendeinem Maschendrahtzaun, der inzwischen durch fast ganz Europa wie ein Zünglein schlängelt, aufreissen, sollen sie sich doch im Freien bei jeder Witterung den Weg bahnen.. sie wollen das ja schließlich. Sie wollen ja ins „Gelobte Land“, sie wollen ja nur schmarotzen in den heiligen europäischen Hallen – „Nur die Harten kommen in den Garten“ – „Von nix kommt nix“  – also rafft euch mal auf ihr lieben Syrer, so einfach machen wir es euch schließlich nicht. Wir haben unser Land, für dessen Untergang, wir ja praktisch selbst verantwortlich waren, ja auch mit bloßer Hände Arbeit und Schwielen an den Händen wieder aufgebaut. Da müsst ihr schon ein paar Entbehrungen auf euch nehmen bevor wir – also wir die gelobten Bürger des gelobten Lands, euch vielleicht, vielleicht aber auch nicht, aufnehmen. Sorry, für den Sarkasmus  – eigentlich ist es alles viel zu erschreckend, abstossend und widerlich, was da gerade in unserem Land passiert, als noch sarkastisch darauf zu reagieren. Aber sonst ertrage ich es nicht – diese Angst vor der Islaminisierung, diese unfassbare Dummheit, die „Gutmensch“ erfunden hat, diese Kriminellen, die Flüchtlingsheime anzünden, diese Populisten, die Vergewaltigungen durch Asylbewerber erfinden um Stimmung zu machen, diese „BildzeitungsartikelaufFacebookTeiler, diese „Ich bin ja kein Rassist, aber-Sager“ – das alles macht mir Angst. Angst vor der Zukunft, Angst um „unsere“ Heimat, Angst um die Freiheit… ach, das kommt euch bekannt vor? All diese Ängste haben diese armen Menschen schon  lange, lange ertragen müssen, viele dieser Ängste sind leider wahr geworden. Sieht das vielleicht mal jemand?

Ach – ich könnte noch stundenlang weiterschreiben, fluchen, heulen und mich aufregen.. aber viel lieber würde ich von einer glücklichen syrischen Familie hören, die hier bei uns gut an-und aufgenommen wurde, die vielleicht mit einer deutschen Familie an einem Tisch sitzt und zusammen isst, vielleicht eine europäische Hauptspeise und danach ein syrisches Dessert!

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Zutaten

  • 250 g Hartweizengries
  • 3 El Butter
  • 150 g Zucker
  • 600 ml Wasser
  • 1 TL Orangenblütenwasser
  • 1 TL Zimt
  • Nüsse zum Bestreuen, hier: Pekanüsse, Mandeln, Pistazien, Haselnusskrokant und Granatapfellikören

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Wem das heute zum politisch war, der darf nächste Woche beim Stop in Brasilien bei Daniela bestimmt entspannte Strand-Meer und Urlaubsluft schnuppern :-)

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16 Kommentare
  1. Sarah sagte:

    Liebste Tina,
    vielen Dank für diesen wunderbaren Post. Deine Bilder sind wie immer einmalig schön, was mich heute noch mehr berührt, sind Deine Worte. Wahre Worte. Ich wünschte mir, es würden mehr so denken, dann müssten wir genau das wohl nicht ansprechen. Ich bin so froh, dass wir die Entdeckungsreise machen und dass Du Dir Syrien ausgesucht hast. <3
    Liebste Grüße
    Sarah

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  2. danielas foodblog sagte:

    Liebe Tina,

    deine Fotos sehen mal wieder super aus! Ich mag leider überhaupt keinen Gries, aber finde deinen Beitrag wirklich treffend formuliert.
    Bin gespannt wohin uns die kulinarische Reise noch führt.

    Liebe Grüße,
    Daniela

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  3. Annette sagte:

    Liebe Tina, sehr treffend hast du geschrieben und ich kann alles direkt unterschreiben. Wir betreuen seit Monaten eine syrische Flüchtlingsfamilie hautnah und ich kann nur sagen … es ist unglaublich bereichernd für unser Leben. Wir tauchen ein in eine neue Welt und erleben täglich wunderbare Momente. Trotz viel Zeit die wir reinstecken kommt sehr viel zurück. Gerade gestern abend waren wir zu einem syrischen Essen eingeladen … herrlich wie jedes Mal.
    Liebe Grüsse Annette

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  4. Benni sagte:

    Wahnsinn, das hast du Mal wirklich auf den Punkt gebracht, ich finde es auch so schrecklich, wie manche Menschen denken und was bei uns so alles gegen die Flüchtlinge unternommen wird. Das ist einfach nur herzlos und ungeniert. Wo ist das Mitgefühl geblieben? Es geht doch allen nur darum, so weiter zu leben, „wie es immer schon war“ und möglichst alles in die eigene Tasche zu schaufeln. Darüber könnte ich mich genau so lange aufregen, wie du und ich finde es toll, dass du diesen Beitrag geschrieben hast!
    Benni

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  5. Yushka - Sugarprincess sagte:

    Danke, Tina. Ich kann all‘ das nur unterschreiben, was du da sagst… Es hat mich gefreut, dich kennen zu lernen.
    Du warst mir auf Anhieb sympathisch – und nun bist du es mir umso mehr.
    Viele herzliche Grüße. Yushka <3

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    • Tina sagte:

      Ohh Yushka, vielen lieben Dank!! Es war mir auch ein Fest dich zu treffen und ich hoffe, wir sehen uns demnächst bald mal wieder <3

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  6. Natascha Krienen sagte:

    Liebe Tina,
    dein Dessert hört sich sehr lecker an und sieht grandios aus. Dein Wunsch, dass (den Umständen entsprechend) glückliche Syrier mit deutschen Mitmenschen an einem Tisch sitzen, hat sich bei unserem Projekt „Über den Tellerrand kochen Hannover“ schon mehrfach erfüllt und dabei gab es auch schon zweimal ein köstliches, syrisches Griesdessert (Madlooa). Bei unseren regelmäßigen Kochtreffen bauen wir über das Medium des gemeinsamen Kochens auf Augenhöhe Brücken zwischen den Kulturen und wir sind sehr glücklich und dankbar, dass wir schon soviel Menschen unterschiedlichster Herkunft und Kulturen zusammenbringen konnten. Vielleicht wäre eine Teilnahme ja auch einmal für dich oder eine(n) deiner Leser(innen) von Interesse.
    Herzliche Grüße
    Natascha
    Über den Tellerrand kochen Hannover

    Informationen zu dem Projekt, das es inzwischen in vielen Städten gibt, findet ihr auch auf Facebook.

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  1. […] gehen bis Mitte des Jahres auf kulinarische Weltreise. Letzte Woche waren wir bei Tina von “Tinas Tausendschön“, die uns einen syrischen Grießpudding mitgebracht […]

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