Birnenküchle, Gorgonzola-Birneneis und ein badisches Tröpfle (Werbung)

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Heute ist so ein Tag.. so ein Tag, an dem ich zur Abwechslung kein baden-württembergisches Dilemma habe. Heute bin ich Badenerin. Durch und Durch und aus voller Überzeugung. Haaah und ich muss nicht mal lügen. Ich bin in Baden geboren, ich lebe in Baden – nur den badischen Fussball „mog i ned“ ;-)

Ich liebe meine Heimat, wie oft bin ich mit meinen Eltern in den Schwarzwald gefahren, bin auf dem Mummelsee Tretboot gefahren, bin auf dem Feldberg Ski gelaufen, habe in Freiburg den obligatorischen Sprung über die Wassergräbele gemacht, hab die lieblicheren Ecken in der Rheinebene mit dem Fahrrad erkundet, in so manchen Baggersee gesprungen und mein erstes Viertele hab ich auch in noch nicht „alkoholtauglichen“ Alter „geschlotzt“. Man sieht – Frau Tausendschön weiß von was sie spricht, wenn es ums Badische geht, gell!

Bekannte meiner Eltern sind in der Bezirkskellerei Markgräflerland aktiv und genau von dort bekommen wir seit je her diverse leckere Tröpfchen ( ach… das Mauchener Sonnenstück ist schon ein Träumle) und ich selbst wohne umringt von Weinbergen mitten im Kraichgau. By the way – könnt ihr meinen entsetzten Blick erahnen, als ich in Hamburg vor Jahren mal einen Weißwein mit Eiswürfeln im Glas bekommen habe? Ganz ehrlich, sowas können die ja mit Touris und nichstahnenden Fischköppen machen, aber doch nicht mit einem echten badischen Mädle. Naja, der Wirt hatte es sich gemerkt – beim nächsten Mal war die ganze Flasche im Eiskübel :-)

Tja und dann flatterte da vor ein paar Wochen die Anfrage vom Badischen Wein ins Haus – versteht ihr?  Dass ich keine Sekunde zögern musste, noch besonders lange zum Überlegen gebraucht hätte – „Ja, ich will“ hauchte ich.. Ja, ich will gerne mit 4 anderen wunderbaren Bloggern ein Menü unter dem Motto “ 5 Gänge – ein Genuss“ rund um und begleitet von den leckeren badischen Tropfen kreieren. Mir wurde das Dessert angediehen – also das, was ein wunderbares Menü entweder total zerstören oder auch in den Himmel heben kann. Ohhh man, was für eine Verantwortung. Haben meine Kolleginnen und mein Kollege schon so dermaßen vorgelegt, da stehe ich ganz schön unter Druck. Denn um Himmels Willen, der Gast soll beschwingt und locker und hochzufrieden von unserem virtuellen Tisch aufstehen.

Ein badischen Klassiker neu interpretieren. Hmmm, also wenn das mal keine Aufgabe für eine Foodbloggerin ist. Sowas lese ich sonst immer nur auf Speisekarten irgendwelcher herausragender Restaurants. Die vier anderen, also Maja, Christine, Claudia und Uwe haben das schon spitzenmäßig gelöst. Nun ich.. Badischer Nachtisch.. Hmmmmm badischer Nachtisch.. mir fielen spontan die Apfelküchle mit Vanillesauce meiner Oma ein. Gut! Neu konstruiert? Wie?? Ich habe überlegt, gehirnt und probiert und herausgekommen ist dies: Ein Birnenküchle im Mohnteig (wundert euch nicht – vor lauter Euphorie habe ich vergessen den Mohn in den Teig zu geben, deshalb ist er auf den Bildern nur darübergestreut) mit einem Birnen-Karamell-Gorgonzola Eis. Klingt gewagt? Klingt nach Neuinterpretation und schmeckt: Lecker!

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Und was trinkt man dazu? Klar – einen badischen Wein! Die Ausrichtung ist auch logisch – eine Art Dessertwein muss ein sein um die Aromen des schon intensiven Blauschimmelkäse aber auch die Feuchtigkeit und Süsse des Birnenküchles zu unterstützen. So war es irgendwie klar, dass in dem Paket, das mir zur Degustation zur Verfügung gestellt wurde (wir haben unseren Gang natürlich vorher an den Badischen Wein übermittelt) sich 6 Flaschen mit verschiedensten Beerenauslesen und Eisweinen befanden. Ich habe mich bzw. Herr Tausendschön und Mama und Papa Tausendschön (als wahre Kenner) für eine Gutedel Beerenauslese aus dem Jahr 2009 aus dem Weingut Walz entschieden. Er ist einfach herrlich zu diesem Dessert, goldgelb, ausreichend frisch und mit genügend Körper um gegen dieses doch sehr geschmacksintensive Dessert zu bestehen und es zu unterstützen. Hach, was ein leckeres Tröpfle! Und na klar recherchiert Frau, nachdem das Fläschle denn dann geleert war ein bißchen – der gute Tropfen wurde natürlich schon prämiert u.a. von Vinum mit der herausragenden Bewertung von 16 Punkten (Höchstnote). Also mich wundert das nicht!
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Zutaten

Das Rezept für das Eis habe ich ein wenig abgewandelt übernommen von forkspoonknife

  • 200 ml Gemisch aus Sahne und Milch
  • 2 Eigelb
  • 100 g Gorgonzola
  • 1/2 Dose gesüßte Kondensmilch
  • 1 EL Agavendicksaft
  • 3 EL Zucker
  • 1 kleine reife Birne
  • 2 EL Butter

Birnenküchle

  • 4 kleine reife Birnen
  • 2 Eier
  • 140 g Mehl
  • 100 ml Vollmilch
  • 1 TL Williamsbirnen Schnaps
  • 1 Prise Salz
  • 50 g Zucker
  • 2 TL weißen Mohn

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Zubereitung

Für das Eis die Eigelbe und den Zucker schaumig rühren. Das Milch-Sahne Gemisch in einem Topf zum köcheln bringen und das heiße Gemisch zu dem Eigelben gießen. Alles gut verrühren und wieder zurück in den warmen Topf geben. Auf kleiner Hitze so lange erhitzen bis die Masse eine puddingähnliche Konsistenz hat. Sofort vom Herd nehmen und auf Eiswürfeln oder sehr kaltem Wasser weiter rühren, damit das Ei nicht zu Rührei wird. Den Gorgonzola in einer Schüssel etwas zerbröseln und die lauwarme Eimasse darübergießen und verrühren. Nun die gesüßte Kondensmilch und den Agavendicksaft dazugeben und verrühren. Alles abgedeckt in den Kühlschrank geben und mindestens 4 Stunden besser über Nacht durchkühlen lassen.

Die Birne schälen und entkernen und in sehr kleine Würfel schneiden. Butter und Zucker in einer Pfanne erhitzen und leicht karamellisieren. Die Birnen hinzugeben und ca. 3-4 Minuten mit karamellisieren lassen. In der Zwischenzeit die Eismasse in die Eismaschine geben und ca. 20 Minuten nach Gebrauchsanweisung durchkühlen lassen. Ganz am Schluss die Birnenwürfel hinzugeben. Alles nochmals abgedeckt in den Tiefkühler geben und gut durchwühlen lassen.

Für die Birnenkühle Eier und Zucker schaumig rühren. Milch, Schnaps und Salz unterrühren und das Mehl löffelweise hinzugeben. Alles zu einem glatten Teig verrühren. Den Mohn nicht vergessen :-) zur Seite stellen und ca. 10 Minuten ruhen lassen. Die Birnen schälen und je nach Belieben in Scheiben schneiden und entkernen. In dem Teig tauchen und in einer Pfanne mit ausreichend heißem Öl ausbacken. Auf einem Papiertuch leicht abtropfen lassen und zusammen mit dem Eis servieren.

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So und wenn ihr Euch jetzt durch das komplette wunderbare Menü futtern wollt, dann geht es hier zu den anderen tollen Gängen:

  1. Gang Maja von Moeys Kitchen: Pulled Brisket im Bun mit Petersilienöl, Karottencrème , Chips und Meerrettischschmand
  2. Gang Christine von Trickytine: Steckrübensüppchen mit geschmolzener Blutwurst , gebratenem Boskoop und Zimtcroutons
  3. Gang Claudia von DinnerumAcht: Saibling auf Möhren-Eukalyptus Püree mit Gewürzpflaumen Mus und Pastinakenschaum zu badischem Weißburgunder
  4. Gang Uwe von HighFoodality: Hirschrücken sous-vide mit Pilz-Wantans, Sake-Sauce, gedämpften Birnen und Preiselbeer-Chutney
  5. Gang: Hier!

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4 Kommentare
  1. Maja sagte:

    Ich liebe diese süß-herzhaften Kombinationen sehr und mir läuft bei deinen Bildern direkt das Wasser im Mund zusammen. Das ist wirklich der krönende Abschluss für ein ganz wunderbares, badisches Menü!

    Viele Grüße
    Maja

    Antworten
  2. Conny sagte:

    Liebe Tina,

    ich glaub, das zweite Bild ist mein Lieblingsfoto des Jahres. Ich schau es jetzt einfach noch drei Stunden an und freu mich darüber.

    Schönsten Adventssonntagrest
    Conny

    Antworten

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  1. […] photo source: flickr & tinastausendschön […]

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